Wetter II

Witzig, dass die Frage aufkam …

 

Pferdekutsche mit Luftfederung

Recht ruhig hier im Moment, da der Umzug unseres Rechenzentrums von California nach Texas gerade in die heisse Phase tritt. Hoffentlich habe ich die naechsten Tage wieder ein bisschen mehr Zeit. Anyway.

Eine Neuerung, die meine Bank anbietet ist verbesserte Checkannahme an den ATMs. So kann man jetzt einfach Checks in den Automaten fuettern, dieser erkennt alle wichtigen Daten und schreibt den Betrag gut. Dazu wird dann noch eine Kopie des Checks auf die Quittung gedruckt:

Das ist sehr praktisch, da man nicht mehr in der Filliale anstehen muss, nur um einen Check einzuloesen.

Nun hoere ich schon das Geraune in good ole Europe ‘Checks? Einscannen und gut schreiben? Das ist doch als rueste man eine Pferdekutsche mit Luftfederung aus!’

Aber, aber, liebe Leser, der Check spielt hier eine andere Rolle als bei euch ™ Er dient hier mehr als EC Karten und Ueberweisungsersatz. Und dies liegt nicht nur an dem tiefverwurzelten Misstrauen (‘Jemandem Zugriff auf mein Konto gewaehren? Oder Ueberweisen? Niemals’), sondern auch und besonders daran, dass Ueberweisungen hier Geld kosten! So musste ich gerade feststellen, dass meine ausgehenden Ueberweisungen saftige $3 pro Stueck kosten! Bei meiner frueheren Bank war das Kostenlos, aber seitdem Chase am Ruder ist, werden nach und nach kostenfreie Features abgeschaft. Und nach einiger Recherche musste ich dann feststellen, dass meine alte Bank die Ausnahme war, und ein Grossteil der Banken diese Gebuehr fordern. Interessenterweise kostet es nichts, wenn man das Geld von einem anderen Konto einzieht (pull), aber es kostet wenn man es wegschickt (push)! Nun denn, fuer meine diversen Onlinekonten spielt es keine grosse Rolle, denn ich muss einfach schauen, dass ich immer ‘pulle’ und nicht ‘pushe’. Aber meine bisherigen Ueberweisungen fuer div Rechnungen werde ich jetzt halt durch Versenden von Checks ersetzen. Das kostet naemlich nichts. Naja, bis auf die 44c briefmarke, aber das ist immer noch weniger als $3.

crime statistics

Ich bin auf diversen Verteilern, die aktuelle Crim reports verschicken. Und diesmal waren ein paar Sachen dabei, die mal eine nette Abwechselung zu den drive-by shootings und hit-and-run accidents sind:

  1. Victim had been drinking and unable to remember where he was or what had happened to him. Victim stated that he was on someone’s couch when the suspect hit him in the face and took his money from his wallet. Victim was unable to direct officers to the house were the incident occurred.
  2. Sergeant called to advise of a missing tourist from Germany, Inc 535. The Air unit checked the beach. Sergeant set up a CP and Lieutenant made notifications to Area Captains. RACR (Real Time Analysis and Critical Response Division) was notified and Metro was contacted for a bloodhound response. The missing person called her friends and told them she had left with the tattoo artist. She stated she was okay. A police unit responded to her location and confirmed all was well.
  3. Suspect climbed into the second story window of the residence at which time he was apprehended by the victim.

Awesome

Man muss amerikanischen Service lieben. Unlogisch aber in sich konsistent, und bloss nicht versuchen mit Vernunft zu argumentieren.

Situation: Der Onlinezugang einer unserer Kreditkarten klappte nicht mehr und das passwort musste zurueckgesetzt werden. Online ging es nicht, also anrufen. Soweit, sogut. Nun ist fuer diesen Account aber Nicole alleine eingetragen. Ich habe zwar auch eine Karte, aber nicht als ‘Miteigentuemer’. Das waere ja auch kein Problem, denn ich habe ja alle Infos. Aber, den Fehler gemacht auf die Authentifizierungsfrage nach der drivers license ID mit der Frage geantwortet, Nicoles oder meiner? Dann ging naemlich garnichts mehr, weil ich ja nicht der ‘account holder’ bin. Wenn Nicole gerade hier gewesen waere, haette sie sich melden koennen. Es ging mir kurz durch den Kopf, zu argumentieren, dass die servicedame ja Nicole nicht kennt, und jeder behaupten koenne, Nicole zu sein. Oder es so zu machen, wie es Bill Bryson in einem seiner Buecher beschreibt. “Ich legte den Hoerer hin, ging 3 Schritte weg, kam wieder, nahm das Telefon auf und sagte in meiner normalen Stimme ‘Hallo, Hier ist Frau Bryson'”. Aber das war mir dann auch zu doof. Leider konnte mir die Servicedame nicht helfen, ok.

Also aufgelegt, und einfach wieder angerufen. Bei der neuen Servicedame dann einfach als Nicole Tietz vorgestellt, alle Fragen richtig beantwortet und das Passwort ist zurueckgesetzt.

Mir ist natuerlich klar, dass die Serviceburschen ihre scripts haben und ihre Vorgaben. Und im Prozess heisst es halt, ueberpruefen, dass man mit dem accountholder spricht, in dem man sich z.b. die social security nummer oder eben driver license ID geben laesst. Dass das lediglich ausweist, dass man die Daten hat, aber nicht unbedingt die Person ist, spielt dann keine Rolle. Da hat der 1st level Muckel auch keine Entscheidungsbefugnis und riskiert sogar seinen Job. Kann man also keinen Vorwurf machen. Mitlerweile rege ich mich deutlich weniger darueber auf, sondern schaue, dass ich bekomme, was ich will. Da muss man die Vorschriften einfach als Partitur sehen, die gespielt werden meochte (um mal H. Schmidt sinngemaess zu zitieren).

Sportanalogien

Nach 2 Tagen Onsite Offside (wegen Kosten und so, im Grunde ein laaanges Staffmeeting) kann ich nun ganz klar sagen: Ich kann keine Sportanalogien mehr hoeren. Dazu muss man wissen, dass der Amerikaner seine Sportanalogien liebt. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ja ‘jeder’ Baseball schaut und liebt, oder daran, dass man auch die komliziertesten Sachverhalte vereinfachen kann, sobald man einen Ball ins Spiel bringt, aber nach 2 Tagen Dauerbeschuss kann ich es nicht mehr hoeren.

Ok, fangen wir mit den Klassikern, den Redewendungen an, die waehrend des Jahres so fallen:

– Hitting the ball out of the park: Eine aussergewoehnlich gute Leistung vollbringen

– Take it and run with it: Mal machen, nicht lange rumquatschen

– Having all bases covered: Sich nach allen Seiten absichern

– Coming from the left field: durch etwas ueberascht werden

Daran hat man sich ja gewoehnt, aber nun wurde auch noch deutlich darauf hingewiesen, dass man als Batter, der aber nur Fastballs  phaenomenal schlaegt, gegen einen Pitcher, der ploetzlich Curveballs wirft, komplett hilflos sei. Und natuerlich kann  man nicht gewinnen, wenn man nur Linebacker hat, auch wenn die Weltklasse sind. Und im 7. Inning hat man noch nicht gewonnen. Ich denke, das entspricht dem deutschen ‘Ein Spiel geht 90 Minuten’. Und, natuerlich, braucht man nicht nur eine strong defense sondern eine genause starke offense, um zu gewinnen.Auch der Uppercut, der unerwartet kommt, wird gerne bemueht. Und so ging es noch ewig weiter …

Ein Grossteil kommt aus Baseball und Football, mit einigen Boxanleihen. Komischerweise kam nichts aus dem Ichehockey (oder hockey, wie man hier sagt, weil man ja nichts anderes kennt). Es ist ja schoen, wenn das alles fuer jeden Eingeborenen verstaendlich ist. Nur, wenn man nicht mit Innings und Fastballs aufgewachsen ist, kann man mit den Analogien oft halt einfach nichts anfangen! Und da verkehrt sich die Absicht wieder. Mal schauen, vielleicht binde ich in mein naechstes Kickoff ordentlich Fussi-analogien ein (Ein Spiel geht 90 Minuten, das Runde muss ins Eckige, Nach dem Spiel ist vor dem Spiel) und schaue mal, wieviel ankommt … 🙂

Mitleiden

Damit Ihr Germanen und Exilspanier gewiss sein koennt, dass ich mit euch bibbere, hier eine Aufnahme von heute morgen, ca 7am.

 

amdrea-und-grace-001

Fuer die Metricfreunde, habe ich extra auf C geschaltet. Ich hoffe, der Sommer kommt bald wieder.